Ende Juni wird auf der Burg Trausnitz “Die polnische Gesandtschaft” begrüßt
Die Burg Trausnitz bietet zwei Jahre nach der vergangenen Aufführung der “Landshuter Hochzeit 1475” wieder die stimmungsvolle Kulisse für rund 600 Mitwirkende, die in ihren historischen Kostümen das ausgehende Mittelalter zum Leben erwecken.
Stefan Feigel, 1. Vorsitzender des veranstaltenden Vereins “Die Förderer” e.V.: “Dieses Burgfest wird ein besonderes für uns als Verein. Die Hochzeit jährt sich zum 550. Mal! Wir freuen uns deshalb besonders, dass Ende Juni wieder ein vielfaches `Himmel Landshut – tausend Landshut` die Burg Trausnitz erfüllen wird. Dieser Huldigungsruf ist nicht nur historisch belegt, sondern – was noch wichtiger ist – auch emotional sehr positiv behaftet und gemeinschaftsstiftend für die Bürger Landshuts. Wir halten das für ein wichtiges Signal in diesen unruhigen Zeiten. Außerdem verkürzt das Burgfest allen Freunden der `Landshuter Hochzeit 1475` die Wartezeit bis zur nächsten Aufführung im Jahr 2027. Wir freuen uns sehr darauf, gemeinsam mit allen zu feiern.”
Das Programm: Ein Blick in die Vielfalt des spätmittelalterlichen Lebens
In den Innenräumen der Burg erklingt höfische und geistliche Musik des Mittelalters. Im äußeren Burghof und auf der Schwedenwiese unterhalten die Akteure die Besucher aus Stadt und Land: mittelalterliche Musik erklingt von allen Seiten, Komödianten spielen ein kurzweiliges Stück auf einer kleinen, an der Burgmauer errichteten Theaterbühne. Schwerter klingen, Wurffahnen erfüllen den Himmel zum Trommelklang, die Jongleure spucken Feuer in den sommerlichen Nachthimmel. Schwedenwiese und Burgvorhof werden zum stimmungsvollen Biergarten, für Kinder gibt es ein passendes Programm.
In diesen Rahmen wird auch diesmal eine historisch belegte Geschichte eingebettet. Hieß es im Jahr 2019 “Herzog Georg hält Hof” wird heuer “Die polnische Gesandtschaft” in Landshut begrüßt:
Im Jahr 1473 kam es auf der Burg Trausnitz zu einer historischen Begegnung, die essentiell war für die “Landshuter Hochzeit 1475”: Herzog Ludwig der Reiche empfing eine polnische Delegation, die sich auf der Durchreise von Krakau nach Rom befand. Dabei wurden Absprachen über eine mögliche Hochzeit zwischen Herzog Georg und der polnischen Prinzessin Hedwig getroffen. Im darauffolgenden Jahr begab sich dann eine Gesandtschaft aus Landshut nach Polen und am 31. Dezember 1474 wurde in Radom der Ehevertrag besiegelt.
Rund 600 Mitwirkende aus folgenden Gruppen der “Landshuter Hochzeit 1475” werden die Burg zum Leben erwecken und die Gäste mit ihren Darbietungen erfreuen:
Stadtknechte, Musikanten der Zünfte, Fahnenschwinger, Reisige, Musikanten des Fahrenden Volkes, Gaukler, Stadtpfeifer, Dudelsackbläser, Zinkenisten und Posaunisten, Businenbläser, Herzogliche Hofmusik, Kaiserliche Trumeter, Des Königs von Polen Trumeter, Landshuter Hofkapelle, Trommler und Pfeifer, Pfalzgräfliche Pfeifer, Moriskentänzer, Fahrende Komödianten Hofberg und Nikola, Feyerldäntzer, Joculatores, Schnurrpfeyfferei, Cantafollia, Schalmeienbläser, Scholaren, Musica Cumpaneia, Salzburger Trumeter, Jongleure, Herzogliche Wachen, Ad libitum, Brandenburger Trumeter, Spielleute, Festspielvaganten und die Schwertkämpfer der Fechtschule – sie alle huldigen Herzog Ludwig dem Reichen mit seinen hohen Gästen auf dem gesamten Burgareal.
Als besondere Attraktionen bieten die Reisigen und weitere Gruppen im Innenhof der Burg Trausnitz, die Landshuter Hofkapelle im Weißen Saal und Ad libitum mit der Musica Cumpaneia in der Georgskapelle Konzerte an.
Das Burgfest findet von Donnerstag, 26. bis Samstag, 28. Juni auf der Burg Trausnitz statt. Das Fest beginnt Donnerstag und Freitag jeweils um 17 Uhr, am Samstag um 16 Uhr und endet an allen drei Tagen um 24 Uhr.
Der Kartenvorverkauf startet ausschließlich online am Samstag, den 24.5.2025 um 9 Uhr auf landshuter-hochzeit.ticket.io. Tickets werden auch an der Tageskasse erhältlich sein.
Die Eintrittspreise belaufen sich – inklusive Shuttlebus zur Burg – auf 12 Euro für Erwachsene. Schüler, Studenten und Menschen mit Beeinträchtigung erhalten einen ermäßigten Eintrittspreis von 8 Euro, Kinder unter 12 Jahren haben freien Eintritt, benötigen jedoch eine Eintrittskarte. Die Konzerte der Landshuter Hofkapelle, der Reisigen sowie von Ad libitum und Musica Cumpaneia kosten einen zusätzlichen Eintritt von jeweils 15 Euro.
Über die Landshuter Hochzeit
Inspiriert von einem Gemälde im Prunksaal des Landshuter Rathauses gründeten im Jahr 1902 Landshuter Bürger den Verein, der sich seither für die möglichst originalgetreue Aufführung der „Landshuter Hochzeit 1475“ engagiert.
Bei der „Landshuter Hochzeit 1475“ freite der junge Herzog Georg von Bayern-Landshut die Polenprinzessin Hedwig. Die Hochzeit war ein Anlass von europäischer Dimension. Die Feier sollte das üppigste Fest des ausgehenden Mittelalters werden.
Das vom Verein „Die Förderer“ e.V. alle vier Jahre veranstaltete, drei Wochen dauernde Fest ist geprägt von großer Spielfreude und beeindruckendem Engagement der über 2.400 aktiven Mitwirkenden sowie dem Streben nach größtmöglicher, spätgotischer Authentizität. Die im Verein „Die Förderer“ e.V. mittlerweile weit über 8.000 organisierten Mitglieder stellen ein breitgefächertes Spiegelbild der Landshuter Bürgerschaft dar.
Das Motto dieses größten und aufwändigsten historischen Kostümfestes, das die Landshuter zum eigenen und zum Vergnügen von Gästen aus aller Welt voller akribischer Hingabe zum Detail mit Leben füllen, lautet „Eine Stadt spielt Mittelalter“ – so perfekt, dass auch die Historiker und Experten begeistert sind. Die Aufführung der „Landshuter Hochzeit 1475“ ist sowohl bayerisches als auch deutsches Kulturerbe.
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Archiv DIESUNDDAS/hjl